Land unterstützt Karlsruher Projekte
Pressemitteilung, 05. April 2019
Innovationsfonds Kunst: Land unterstützt Karlsruher Projekte mit 76.000 Euro
Für zwei innovative Kunst- und Kulturprojekte aus Karlsruhe stellt das Land eine Fördersumme von 76.000 Euro bereit. 36.000 Euro fließen an die Kinemathek für eine dreimonatige Veranstaltungsreihe zu rechtsradikalen Tendenzen und Strukturen in der Gesellschaft; das ZKM erhält 40.000 Euro für eine Ausstellung, die den Nachlass des 2016 verstorbenen Künstlers Walter Giers präsentiert.
Für die Förderung der Karlsruher Projekte hatte sich der Grüne Landtagsabgeordnete Alexander Salomon als Vorsitzender des Arbeitskreises Wissenschaft, Forschung und Kunst stark gemacht. „Beide Projekte bringen gesellschaftliche Verantwortung und künstlerische Freiheit zum Ausdruck, und genau hierfür wurde der Innovationsfonds Kunst ins Leben gerufen. Ich freue mich, dass diese wichtigen Projekte mit der Förderung des Landes nun realisiert werden können.“
Darüber freut sich auch die Landtagsabgeordnete Dr. Ute Leidig und hebt die Bedeutung für die Stadt hervor: „In Karlsruhe gibt es eine vielfältige Kunst und Kulturszene, die aktuelle gesellschaftliche Themen aufgreift, diese mit neuen Formaten darbietet und damit innovative Projekte ins Leben ruft. Zudem machen sich viele Karlsruher BürgerInnen mit großem persönlichen Einsatz für unsere lokale Kunst- und Kulturszene stark. Es ist wichtig, dass wir diese wertvolle Arbeit unterstützen.“
Mit mehr als 160 Anträgen aus ganz Baden-Württemberg hatten sich Kunst- und Kultureinrichtungen um eine Förderung im Innovationsfonds Kunst beworben. Davon werden nun 31 Projekte mit rund 1,1 Millionen Euro gefördert.
Weitere Informationen zu den Projekten
Unter dem Titel „Gemeinsam gewollte Gesamtkonzeption“ widmet sich die Kinemathek Karlsruhe in einer dreimonatigen Veranstaltungsreihe rechtsradikalen Tendenzen und Strukturen in der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Bestehend aus einem Film-, einem Ausstellungs- und einem Diskursprogramm beschäftigt sich das Projekt mit der Geschichte und Gegenwart rechtspopulistischer und rechtsradikaler Politik sowie rechtsextremen Terror in Deutschland, den Akteuren und ihren Netzwerken. Gleichzeitig werden Räume geschaffen für die Diskussion und Entwicklung zivilgesellschaftlicher Antworten.
Der 2016 in Schwäbisch-Gmünd verstorbene Künstler Walter Giers gehört zu den Pionieren der apparativen Medienkunst. Als prototypischer Vertreter einer alternativen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts hat Giers, der seit den späten 1960er-Jahren im Grenzbereich zwischen Musik, Technik und bildender Kunst gearbeitet hat, schon früh auf die Durchdringung des Alltags durch Medien reagiert und den Prozess des technologischen Fortschritts kritisch begleitet und hinterfragt. Das ZKM plant, den Nachlass des Künstlers restauratorisch aufzuarbeiten und in einer Ausstellung zu präsentieren.
Weitere Informationen zum Innovationsfonds Kunst
Eine Förderung durch den Innovationsfonds Kunst ist für alle Sparten offen. Gefördert werden insbesondere transdisziplinäre Ansätze, Formate zur Öffnung kreativer Freiräume, Vorhaben zur Stärkung von Kunst und Kultur als wichtigem Standortfaktor und Maßnahmen zur Erprobung neuer und partizipativer Vermittlungskonzepte.
Der im Jahr 2012 geschaffene Innovationsfonds Kunst ist ein wichtiger Baustein in der Kulturpolitik des Landes. Mit dem Fonds schafft die Landesregierung neue Spielräume in sämtlichen Sparten und Bereichen der Kunstszene. Die zusätzliche Förderung ermöglicht es, kulturelle Akzente zu setzen und Schwerpunkte auszubauen. Seit der Einführung des Innovationsfonds wurden nunmehr insgesamt 573 Projekte und Maßnahmen mit 15,1 Mio. Euro unterstützt.
Der Innovationsfonds Kunst besteht aktuell aus vier Programmlinien: „Innovative Kunst- und Kulturprojekte“, „Kulturelle Bildung“, „Kunst und Kultur für das ganze Land“ und „Interkultur“. Die Ausschreibungsrunde für den Innovationsfonds Kunst 2020 ist für Herbst diesen Jahres geplant.
Dr. Ute Leidig MdL
Alexander Salomon MdL
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